"Damit werden wir dich in Stücke schneiden!"
| Drucken |
Erfahrungen von Mitgliedern sozialer Bewegungen in Kolumbien
Rund 80% aller weltweit aus politischen Gründen ermordeten
Arbeiterinnen und Arbeiter sterben in Kolumbien. Den Gewerkschaften von
Kolumbien ist eine freie Organisierung im Land unmöglich. Grund ist
eine permanente Bedrohung durch Paramilitärs.
“Coca-Cola hat mich der Beschimpfungen und Verleumdungen bezichtigt.
Coca-Cola hat behauptet, ich hätte mich mit Leuten versammelt, um
Delikte gegen Coca-Cola vorzubereiten. Ich bin wegen Terrorismus
angezeigt worden, wegen Anstiftung zur Aufruhr. Drei mal wurde ich
festgenommen. Ich habe drei Attentate überlebt, man hat mich dreimal
bedroht. Sie haben versucht, meine Kinder, meine Frau und meine Mutter
zu entführen. Es gab Telefonanrufe, bei denen sie sagten: "Schau mal":
Sie ließen im Hintergrund eine elektrische Säge laufen und sagten:
"Damit werden wir dich in kleine Stücke schneiden!"
Javier Correa, Präsident der Lebensmittelgewerkschaft SINALTRAINAL
Selbst bei bekannten
transnationalen Konzernen wie Coca Cola und Nestlé oder BP wurden
Arbeiter und Gewerkschafter ermordet. Die Landbevölkerung hat ebenfalls
massiv unter dem militärischen Konflikt zu leiden. Von den im
Durchschnitt 20 Ermordeten pro Tag sind 18 Bauern. VertreterInnen verschiedener sozialer Bewegungen, wie z.B.
Gewerkschaften, Bauern- und Vetriebenenvereinigungen und
Menschenrechtler berichten u.a. von der
Ermordung Familienangehöriger, eigenen Entführungen und Morddrohungen
durch Paramilitärs auf der einen und Massakern, bzw. Bombardierungen
durch das kolumbianische Militär und persönliche Verfolgung durch die
kolumbianische Justiz auf der anderen Seite. Die Beteiligten zeigen in
ihren Berichten Verbindungen zwischen den als Paramilitärs
bezeichneten rechten Todesschwadronen, dem Militär, Transnationalen
Konzernen und dem vermeintlich demokratischen Staat auf.
©2003, 20 Min,
Ausschnitt hier:
die lange Version gibt es hier:
http://vimeo.com/12493338